Besondere Verbreitung hat die Drachentöter-Legende Georgs gefunden.
Mit dem Drachenwird Georg erst etwa 800 Jahre nach der Verbreitung seiner Märtyrer-Legende - in der Zeit der Kreuzzüge –in Verbindung gebracht. Historische Angaben zu seiner Person sind ungewiss.
Besondere Berühmtheit erlangte die Legende vom Kampf des Ritters Georg mit dem Drachen, der in einem See vor der Stadt Silena in Lybia hauste und die Stadt mit seinem Gifthauch verpestete. Die Einwohner mussten ihm täglich Lämmer opfern, um seinen Grimm zu stillen. Als keine Tiere mehr aufzutreiben waren, wurden die Söhne und Töchter geopfert.
Eines Tages traf das Los die Königstochter, die als Verkörperung der Kirche gelten kann.
Nach einem herzzerreißenden Abschied von den Eltern ging sie an den See, der vor der Stadt lag. Da erschien Georg. Als der Drache auftauchte, schwang Georg mit dem Zeichen des Kreuzes die Lanze und durchbohrte das Untier, das zu Boden stürzte. Er veranlasste die Königstochter, den Drachen mit ihrem Gürtel in die Stadt zu ziehen, wo alle die Flucht ergreifen wollten.
Georg versprach, den Drachen zu töten, wenn die Leute sich zu Christus bekehrten.
Der König ließ sich daraufhin mit allem Volk taufen.
Dieser Text stammt aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon
Über dem Hochaltar der Pfarrkirche ist eine Marienstatue mit dem Jesuskind zu sehen;
darüber ein Ölgemälde, das den Hl. Georg als Reiter im Kampf mit dem Drachen zeigt.
Besonderheiten auf dem Basaltfelsen hinter der Klöcher Kirche
Klöch gehört zu den wärmsten Orten Österreichs.
Pflanzengeografisch ist die Südoststeiermark dem Illyrischen Florenbezirk zugeordnet, sozusagen dem Balkan und auch durch keine Bergbarrieren getrennt.
Die Blütezeit der botanischen Forschung begann 1750 mit Carl von Linné, der das binäre System (jede Art hat einen lateinischen Gattungs- und einen Artnamen) eingeführt hatte. Danach begann ein Wettrennen um die Entdeckung und Beschreibung von Arten. Der mitteleuropäische Teil war bald größtenteils erkundet, aber das mediterrane Gebiet zeigt bis heute noch Lücken in der Erforschung der Arten.
Seit 200 Jahren steht das Vulkanland unter botanischer und geologischer Beobachtung. Damals vermuteten die Wissenschaftler, dass es eventuell endemische Arten hier geben könnte, die auf den weitgehend isolierten Vulkanfelsen leben. Dieser Verdacht hat sich bis zur genetischen Analyse von Pflanzen in der Neuzeit nicht bestätigt. Erst vor wenigen Jahren wurde eine Art, das Vulkan-Labkraut, vom Blaugrünen Labkraut als neue Art abgetrennt. Dieses kommt nur im Vulkangebiet vor.
Einen kleinen Teil der mediterranen Flora teilen wir auch im Südöstlichen Vulkanland, vor allem in Klöch und St. Anna/Aigen. Maurer, Bregant und Mezenovic untersuchten die Flora in den 60er und 70er Jahren und fanden gerade am Klöcher Felshang hinter der Klöcher Kirche bemerkenswerte Arten für Österreich. Poelt, später auch Wieser erkundeten die offenen Felsstandorte auf Flechten und Moose und fand hier und auf dem Riegersburger Burgfelsen seltene und einzigartige Arten für den mitteleuropäischen Raum.
Der steile Abhang hinter der Klöcher Kirche wurde durch den Baum einer Stromleitung immer wieder von Bäumen freigehalten und so konnten sich diese Arten auch lange halten, bzw. hier ansiedeln. Zum offenen Standort kam noch eine rieselfeuchte Stelle im Südwesten des Felsens. Bisher sind 512 Arten von diesem Standort bekannt.
Der Naturschutzverein Lebende Erde im Vulkanland hat sich seit Ende der 90er Jahre für die weitere Erforschung des Vulkanlandes eingesetzt, unter anderem auch für diesen Felsstandort. Es wurden vor allem Insektenkundler (Kunz, Friess, Koschuh, Holzer, u.v.w.) und Fledermausspezialisten (Presetnik, Gebhard) zur Erforschung der Klöcher Umgebung beauftragt. Durch die Klimaerwärmung kommt es nach und nach zum Vordringen südlicher Arten in unsere Region. 250 neue Arten für die Steiermark konnten inzwischen nachgewiesen werden und es werden jährlich mehr.
Gefährdete Gräser, Farne, Kräuter und Lianen Österreichs auf dem Standort:
Auch zu anderen Gruppen liegen Untersuchungen vor. Es gibt jedoch noch keine Einstufung zur Gefährdung dafür, was auf eine noch ungenügende Durchforschung zahlreicher Tiergruppen in Österreich aufgrund mangelnder Experten zurückzuführen ist. Genauso wie in den Tropen, sind solche Sonderstandorte von immenser Bedeutung für die Artenvielfalt einer Region und daher besonders Schützens würdig. Zur Entstehung dieser komplexen Lebensräume bedarf es langer Zeitperioden von bis zu 1000 und mehr Jahren, also ein Vielfaches eines Menschenlebens.
Die Aufgabe des Naturschutzes ist esnun den Standort möglichst offen zu halten. Es wird im heurigen Herbst versucht werden, die Fläche zu schwenden, vor allem die Robinien und Götterbäume zu entfernen, die den Standort erobern. Wir hoffen dabei auf die Mithilfe der Gemeinde und Bürger von Klöch.
BERND WIESER
*1964 in Kötschach/Kärnten; verheiratet, 2 Kinder
Als Biologe und Ökologe erforscht er seit 1989 das Steirische Vulkanland.
Er sorgte für die Aufnahme von mehr als 2 000 landwirtschaftlichen Betrieben der Südoststeiermark in das Naturschutz-Wiesenförderprogramm.
1999-2015 war er Natura 2 000-Gebietsbetreuer. Er ist Gründer und Geschäftsführer des Blaurackenvereines LEiV (2003)
Bernd Wieser ist seit 2018 Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht Südoststeiermark.